Was ist Clubhouse?
Clubhouse, das moderne Kaffeekränzchen, ist nach Snapchat und TikTok aus den letzten Jahren, der neue “Hot-Shit” in der digitalen Welt. Clubhouse besticht durch Minimalismus, Audio. Ja genau, Audio, es ist wirklich so einfach. Kurz erklärt ist Clubhouse eine Plattform für den Austausch über Themen, die mich persönlich berühren, begeistern und interessieren. Nie war es einfacher, mit Aufzeigen so schnell an einer Fachdiskussion teilzunehmen und sich genauso schnell wieder im Plenum als Zuhörer berieseln zu lassen.
Auf Clubhouse gibt es Räume, welche man ganz einfach nach Interesse auswählen und wechseln kann. Da es nur Audio gibt, ist es ganz egal ob bad-hair day, oben Business unten Sport, die Jogginghose oder doch die Unterwäsche, es zählt was gesagt wird.
Warum so begehrlich? Was macht Clubhouse so trendy?
Durch die derzeit alleinige Verfügbarkeit für iOS und dem Beitreten durch Einladung (sog. Invites), zeigt sich wiedermal eine Marketingweisheit – Verknappung schafft Interesse, Verknappung nährt den Boden für die Gedanken, man könnte doch etwas verpassen – in der heutigen Sprache “FOMO – fear of missing out”. Ein Phänomen, welches am Aktienmarkt und dem Handeln mit Crypto-Währungen zum Standard-Phrasenrepertoire gehört.
Was macht Clubhouse mit uns?
Schnelles Wissen – man sucht sich aus, welche Häppchen man heute serviert bekommen möchte und wo man aktiv partizipieren möchte.
Clubhouse kennt keine Hautfarbe, Religion, hässlich oder hübsch, groß und stark vs. klein und schwach – es zählt das Gedankengut und Gleichbehandlung findet so doch auch wieder mehr Ansehen. Hoffe ich zumindest!
Die Gesprächskultur findet wieder Anklang, es gibt klare Regeln. Wer diesen nicht folgt, ist weg, inklusive jener Person, die dieser Person Einlass auf Clubhouse gewährt hat.
Networking – es zeigt sich, dass Early-Adopter viel Herzblut investieren, um schnell viele Follower zu bekommen. Clubhouse ist noch nicht Marketing fähig, sind es aber die Early-Adopter die dann die neuen Clubhouse Influencer sind?
Nachdem es leider ohnehin schon zur Verwässerung zwischen Arbeit und Privatem im Home Office kommt, ist Clubhouse auch ein weiterer Zeitfresser – Zeit, die man sonst für Sport, Erholung etc. braucht – oder einfach gesagt: “Hirn abschalten wird mit Dauerbeschallung immer schwerer.”
Es kursieren Gerüchte, dass sich Sittenwidrige Gruppierungen usw. auf Clubhouse vernetzen – solche Gruppen sind mir allerdings noch nicht aufgefallen!
Und was hat es vielleicht mit Corona zu tun?
Meiner Meinung nach liefert Clubhouse zur richtigen Zeit auch das richtige Produkt. Die Corona Krise mit dessen Lockdowns und Einschränkungen hat uns hoffentlich vieles gezeigt, aber wenn es etwas gezeigt hat, dass der soziale Kontakt nur schwer ersetzbar ist. Clubhouse liefert die Möglichkeit sich mit Gleichgesinnten, welche man sonst an der Bar, in der Arbeit, beim Fussballspiel, auf Messen, Vorträgen, bei Ausbildungen usw. trifft, in Kontakt zu treten, und diesmal auch für Menschen, welche sonst eher introvertiert sind.
Es begleitet mich auch die kritische Frage an die Gesellschaft, ist Clubhouse nicht genau das, was uns Menschen seit einem Jahr fehlt, ein nicht zwanghafter Austausch? Endlich wieder Dinge zu hören, erfahren, welche uns in der Home Office Blase verwehrt blieben?
Und für alle, die es bis hierher geschafft haben, wir haben Invites zu vergeben
Über den Autor:
Dominik Schwarzmann ist Projektleiter und Geschäftsführer bei (f)acts Digital Marketing. Der Bregenzerwälder lebt in Dornbirn, verbringt die Freizeit meist in Nesslegg am Arlberg mit Wandern, Rad- & Ski fahren und gönnt sich nach dem Sport gerne ein kühles Getränk
Neben den aktuellen Projekten absolviert er gerade den Diplom-Lehrgang Online Marketing an der Werbeakademie und folgt begeistert mit analytischem Denken den Trends in den Branchen Digital, Sport und Events. …und hat noch Invites für Clubhouse
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