Nie wurde die Digitalisierung aller Lebensbereiche auf globaler Ebene schneller forciert, als in den letzten Monaten. Dies war natürlich zum Großteil der “Verdienst” des Virus Covid-19, durch welchen viele Menschen und Wirtschaftszweige weltweit vor große Herausforderungen gestellt wurden. Nahezu jeder Bereich des menschlichen Lebens war auf die eine oder andere Art betroffen. Dies machte natürlich auch keinen Halt vor dem Profi-Sport und so erlag auch diese Branche zeitweilig. Während der Profi-Sport auf die Ersatzbank gezwungen wurde, rückte währenddessen der Esport immer weiter in den Fokus der Medien. Diese Art Sport zu konsumieren war für viele Menschen noch Neuland, allerdings in der „sportfreien“ Zeit eine gefundene Abwechslung, zu den immer wiederkehrenden Pressekonferenzen und dem gesamten „Corona-Wahnsinn“. Egal ob die Home-Challenge der Fußball-Bundesliga oder die Formel 1, alle nutzten dieses neue Medium, um weiterhin öffentlich präsent zu sein. Auf einmal messen sich Formel 1- und Fußball-Profis mit Gamern und YouTubern aus den heimischen Wohnzimmern direkt live im TV und Internet. Auch andere Sportarten – wie etwa das traditionelle Pferderennen „Grand National 2020“ aus England – mussten aufgrund von Corona nunmehr virtuell ausgetragen werden. Das Grand National hatte mit 4,3 Millionen dann sogar um 39 % mehr Zuschauer als im Vergleich zum „coronafreien“ Vorjahr. Doch was für einen Großteil der Bevölkerung neu war, gehört für viele Millennials (Generation Y) ohnehin schon lange zur „New Normality“.
Genau diese Generation, welche mit dem Internet aufgewachsen ist und deshalb auch für viele Unternehmen essentiell ist, um auch langfristig am Markt erfolgreich zu sein, wird über herkömmliche Marketingaktivitäten nicht mehr adäquat erreicht. Diese Generation erwartet vielmehr personalisierte und individualisierte Interaktionen auf den für sie relevanten Medien. Esport ermöglicht in diesem Zusammenhang einen neuen und innovativen Weg genau diese Zielgruppe auf digitalem Weg anzusprechen. Hierbei gilt es aber – speziell für Unternehmen welche mit ihren Produkten und Dienstleistungen nicht direkt mit der Esport-Branche in Verbindung stehen – sehr sensibel und bedacht mit ihrer Strategie umzugehen. Eine unbedachte Kommunikation kann rasch in einem Shitstorm enden. In diesem Ökosystem lässt die Resonanz auf bestimmte Aktivitäten in der Regel nicht lange auf sich warten. Das soll aber keineswegs bedeuten, dass sich ein Engagement für ein Unternehmen, welches nicht direkt aus dem Ökosystem der Gaming und Esport Szene kommt, als weniger interessant darstellt. Laut einer Studie von Observer haben 95 % der Beiträge und Aktivitäten ein positives oder neutrales Sentiment. Was bedeutet, dass Sponsoren also überwiegend positiv in der Branche wahrgenommen werden. Eine weitere Studie von Observer zeigt auch, dass 1,8 Mio. Online-Erwähnungen zu Esport in den letzten 13 Monaten, 63,9 Trillionen an potentieller Reichweite, 13,3 Mio. Likes/Shares und Kommentare zu den Erwähnungen ein deutliches Zeichen dafür sind, dass der Esport gekommen ist, um zu bleiben.
Esport hat den Trubo gezündet und auch wir widmen uns diesem Thema mit immer größerem Interesse und bleiben hier am Ball.
Über den Autor:
Bernd Muxel ist Projektleiter bei (f)acts und seit 2016 Teil der (f)amilie. Nach seinem Auslandsstudium in den USA lebt der gebürtige Bregenzerwälder nun mit seiner Partnerin in Dornbirn. Wenn er nicht gerade auf irgendwelchen Events unterwegs ist, findet man ihn vor allem auf den Fussballplätzen dieses Landes. Zu einem guten Glas Wein und leckeren Essen mit Freunden wird man ihn wohl kaum überreden müssen. So macht er auch des öfteren die Nacht zum Tage – ganz im Sinne der Event-Recherche natürlich.